Fachschule für Maschinenbautechnik

Was macht ein Techniker/eine Technikerin Fachrichtung Maschinenbautechnik?

Die Weiterbildung ermöglicht die Wahrnehmung von Aufgaben im mittleren Management. Studierende qualifizieren sich dafür, komplexe Arbeiten selbständig zu bewältigen, Entscheidungen zu treffen, ihre Umsetzung zu planen, sie durchzuführen und zu reflektieren. Sie lernen, verantwortlich in aufgaben- und projektbezogenen Teams tätig zu werden und Führungsaufgaben in definierten Funktionsbereichen zu übernehmen.

Maschinenbautechniker/-innen werden in folgenden Aufgabenbereichen eingesetzt:

  • Für den Bereich Konstruktion und Entwicklung:
    Ideenentwicklung, Entwurf, technische Zeichnung, Fertigungsplanung, technische Software
  • Für den Bereich Produktion und Fertigung:
    Koordination der Fertigungsabläufe, Auswahl des Personals, des Werkzeugs und des Materials, Prüfung der räumlichen Gegebenheiten, Prozesssteuerung der Fertigung, Planung von Wartungen, Ausführungen von Instandhaltungen, Arbeitssicherheit, Energieoptimierung
  • Für den Bereich Qualitätsmanagement (QM):
    Effizienzsteigerung, Qualitätsoptimierung von Produkten und Dienstleistungen, Prüfungen der Fertigung und der Produkte mithilfe von QM-Verfahren, Qualitätssicherung, Qualitätsstandards
  • Für den Bereich Vertrieb:
    Kontaktaufbau und -pflege zu Kunden, Marktbeobachtung und -analyse, Optimierung des Bereichs Kundenservice

Welche Anforderungen werden an Maschinenbautechniker/-innen gestellt?

  • Technisches Verständnis
  • Mathematische Fähigkeiten
  • Analytisches Denken
  • Teamfähigkeit und Kommunikation
  • Eigenverantwortung und Organisationstalent
  • Fortbildungsbereitschaft

Wie werde ich Maschinenbautechniker/-in?

In die Fachschule für Technik wird auf Antrag aufgenommen wer:

  • eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem einschlägigen Beruf nachweisen kann oder sich in einem Berufsausbildungsverhältnis befindet, das mit dem Bildungsgang inhaltlich verknüpft wird, jedoch frühestens nach dem 2. Ausbildungsjahr und
  • eine mindestens einjährige Berufserfahrung (nach Beendigung der Ausbildung) besitzt. In der Teilzeitform gilt, dass der Nachweis der gesamten berufspraktischen Zeit jedoch erst vor der Zulassung zur staatlichen Abschlussprüfung zu erbringen ist.

Abweichend davon kann in die Fachschule auch aufgenommen werden, wer eine einschlägige Berufstätigkeit von mindestens fünf Jahren nachweist.

Wie lange dauert die Weiterbildung?

Die Ausbildung beträgt acht Semester bzw. vier Jahre. Der Unterricht ist in Teilzeitform organisiert. Die durchschnittliche Unterrichtszeit beträgt 12 Stunden pro Woche. Je nach halbjährlichem Stundenplan wird an drei Wochentagen von 17.30 bis 20.45 Uhr unterrichtet. Selbstlernphasen ergänzen den Präsenzunterricht.

Welche Qualifikationen erhalte ich?

Der Abschluss „Staatlich geprüfte Technikerin/Staatlich geprüfter Techniker“ berechtigt, in die Handwerksrolle eingetragen zu werden (Erl. des MSWF v. 28.02.02). Die Absolventen haben somit die Möglichkeit, einen selbständigen Betrieb des Handwerks zu betreiben. Die Studieren-den erwerben die Fachhochschulreife, wenn sie zusätzlich eine Prüfung im Fach Englisch bestehen und ein erweitertes Unterrichtsangebot wahrnehmen. Absolventinnen und Absolventen von Fachschulen haben jedoch grundsätzlich den direkten Zugang zu allen Studiengängen an sämtlichen Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Staatlich geprüfte Techniker/-innen werden nach dem deutschen und europäischen Qualifikationsrahmen (DQR und EQR) in die Stufe 6 – „Bachelor-Niveau“ eingestuft und tragen den Titel „Bachelor Professional in Technik“.

Fachrichtungsbezogener Lernbereich

  • Entwicklung und Konstruktion von Produkten
    und Betriebsmitteln
  • Herstellen von Produkten und Betriebsmitteln
  • Betriebliches Management
  • Projektarbeit

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

  • Deutsch/Kommunikation
  • Fremdsprache (Englisch)
  • Politik/Gesellschaftslehre
  • Betriebs- und Personalwirtschaft

Differenzierungsbereich

  • Spezielle Kommunikationstechnik

Das Lernen in Lernfeldern wird über Lernsituationen organisiert und strukturiert. Lernsituationen sind didaktisch ausgewählte praxisrelevante Aufgaben. Die Unterrichtsfächer decken fächer-übergreifend folgende Lernfelder ab:

Lernfeld 1 Entwicklung und Konstruktion einfacher technischer Bauteile und
Baugruppen
Lernfeld 2 Herstellung von Produkten mit Fertigungssystemen
Lernfeld 3 Optimierung von Fertigungssystemen
Lernfeld 4 Analyse und Planung von betrieblichen Geschäftsprozessen
Lernfeld 5 Planung von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen
Lernfeld 6 Entwicklung und Konstruktion komplexer technischer Systeme und
Produkte
Lernfeld 7 Planung und Optimierung von Produktionsprozessen und -systemen
Lernfeld 8 Gestaltung und Optimierung von Geschäftsprozessen
Lernfeld 9 Anwendung von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen
Die Abschlussprüfung besteht aus drei schriftlichen Teilprüfungen, in denen zusammen die Ausbildungsinhalte abgefragt werden. Zudem muss noch eine Projektarbeit im 1. Halbjahr des 4. Schuljahrs angefertigt werden. Die Projektarbeit kann dabei eine theoretische Abhandlung zu einem bestimmten Teilgebiet sein, ein Erstellen eines Konzepts für ein konkretes Projekt oder die Bearbeitung eines Fallbeispiels aus der Praxis und wird in einer Gruppe erstellt. Zur Projektarbeit gehört am Ende auch eine Präsentation der Arbeit.
Der Unterricht der Studierenden findet in multimedial ausgestatteten Unterrichtsräumen statt. Die Klassenräume verfügen jeweils über zwei Beamer und Projektionstafeln. Außerdem stehen den Klassen spezielle Computerräume und Automatisierungsanlagen zur Verfügung. Dort erwerben die Studierenden theoretische und praktische Kenntnisse in den Bereichen der Pneumatik, Elektropneumatik und speicherprogrammierbaren Steuerungen. Für die Planung und Simulation von Steuerungen stehen Programme von Festo (FluidSim, Ciros) und Siemens (LOGO, TIA-Portal) zur Verfügung. Darauf abgestimmte mechatronische Modelle helfen, das Erlernte in der Praxis zu erproben und erleichtern das Begreifen steuerungstechnischer Zusammenhänge.
Weitere Ausstattungsmerkmale sind:
– eine kleine Industrie 4.0 Anlage (ab Frühjahr 2025),
– ein 3D-Drucker und
– ein Roboter der Fa. ABB.
Der Unterricht findet an drei Wochentagen (montags, dienstags und donnerstags) mit jeweils vier Unterrichtsstunden von 17.30 bis 20.45 Uhr statt und umfasst 12 Unterrichtsstunden pro Woche.