Fachschule für Elektrotechnik

Was macht ein Techniker/eine Technikerin Fachrichtung Elektrotechnik?

Die Weiterbildung ermöglicht die Wahrnehmung von Aufgaben im mittleren Management. Studierende qualifizieren sich dafür, komplexe Arbeiten selbständig zu bewältigen, Entscheidungen zu treffen, ihre Umsetzung zu planen, sie durchzuführen und zu reflektieren. Sie lernen, verantwortlich in aufgaben- und projektbezogenen Teams tätig zu werden und Führungsaufgaben in definierten Funktionsbereichen zu übernehmen.

Elektrotechniker/-innen werden in folgenden Aufgabenbereichen eingesetzt:
− Entwicklung elektrischer und elektronischer Systeme
− Projektierung und Konfiguration informationstechnischer Anlagen
− Projektierung und Konfiguration elektrotechnischer Anlagen
− Betriebliches Management
Zur Entwicklung elektrischer und elektronischer Systeme analysieren, planen und dimensionieren sie elektrische, elektronische und digitale Schaltungen. Sie projektieren, errichten und warten komplexe elektrotechnische Systeme. Bei der Entwicklung von Lösungsstrategien wenden sie naturwissenschaftliche und mathematische Methoden sowie Methoden des Projektmanagements an.

Welche Anforderungen werden an Elektrotechniker/-innen gestellt?

  • Technisches Verständnis
  • Mathematische Fähigkeiten
  • Analytisches Denken
  • Teamfähigkeit und Kommunikation
  • Eigenverantwortung und Organisationstalent
  • Fortbildungsbereitschaft

Wie werde ich Elektrotechniker/-in?

In die Fachschule für Technik wird auf Antrag aufgenommen wer:

  • eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem einschlägigen Beruf nachweisen kann oder sich in einem Berufsausbildungsverhältnis befindet, das mit dem Bildungsgang inhaltlich verknüpft wird, jedoch frühestens nach dem 2. Ausbildungsjahr und
  • eine mindestens einjährige Berufserfahrung (nach Beendigung der Ausbildung) besitzt. In der Teilzeitform gilt, dass der Nachweis der gesamten berufspraktischen Zeit jedoch erst vor der Zulassung zur staatlichen Abschlussprüfung zu erbringen ist.

Abweichend davon kann in die Fachschule auch aufgenommen werden, wer eine einschlägige Berufstätigkeit von mindestens fünf Jahren nachweist.

Wie lange dauert die Weiterbildung?

Die Ausbildung beträgt acht Semester bzw. vier Jahre. Der Unterricht ist in Teilzeitform organisiert. Die durchschnittliche Unterrichtszeit beträgt 12 Stunden pro Woche. Je nach halbjährlichem Stundenplan wird an drei Wochentagen von 17.30 bis 20.45 Uhr unterrichtet. Selbstlernphasen ergänzen den Präsenzunterricht.

Welche Qualifikationen erhalte ich?

Der Abschluss „Staatlich geprüfte Technikerin/Staatlich geprüfter Techniker“ berechtigt, in die Handwerksrolle eingetragen zu werden (Erl. des MSWF v. 28.02.02). Die Absolventen haben somit die Möglichkeit, einen selbständigen Betrieb des Handwerks zu betreiben. Die Studieren-den erwerben die Fachhochschulreife, wenn sie zusätzlich eine Prüfung im Fach Englisch bestehen und ein erweitertes Unterrichtsangebot wahrnehmen. Absolventinnen und Absolventen von Fachschulen haben jedoch grundsätzlich den direkten Zugang zu allen Studiengängen an sämtlichen Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Staatlich geprüfte Techniker/-innen werden nach dem deutschen und europäischen Qualifikationsrahmen (DQR und EQR) in die Stufe 6 – „Bachelor-Niveau“ eingestuft und tragen den Titel „Bachelor Professional in Technik“.

Fachrichtungsbezogener Lernbereich

  • Elektrische und elektronische Systeme
  • Informationstechnische Anlagen
  • Automatisierte Anlagen
  • Betriebliches Management
  • Projektarbeit

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

  • Deutsch/Kommunikation
  • Fremdsprache (Englisch)
  • Politik/Gesellschaftslehre
  • Betriebs- und Personalwirtschaft

Differenzierungsbereich

  • Mathematik

Das Lernen in Lernfeldern wird über Lernsituationen organisiert und strukturiert. Lernsituationen sind didaktisch ausgewählte praxisrelevante Aufgaben. Die Unterrichtsfächer decken fächer-übergreifend folgende Lernfelder ab:

Lernfeld 1    Elektrische Schaltungen analysieren, planen, dimensionieren und simulieren

Lernfeld 2    Elektronische und digitale Schaltungen analysieren, planen, dimensionieren und simulieren

Lernfeld 3    Einfache IT-Systeme analysieren, planen, installieren und konfigurieren

Lernfeld 4    Gesteuerte und geregelte elektrotechnische Anlagen analysieren, projektieren und programmieren

Lernfeld 5    Software für technische Systeme planen und entwickeln

Lernfeld 6    Betriebliche Geschäftsprozesse analysieren und planen

Lernfeld 7     Betriebliche Geschäftsprozesse unter Anwendung von Qualitätsmanagement planen und optimieren

Lernfeld 8    Elektrische und elektronische Systeme projektieren, errichten und warten

Lernfeld 9    Mikrocomputer- und Messsysteme planen und entwickeln

Lernfeld 10   Informationsübertragungssysteme projektieren und anwenden

Lernfeld 11   Antriebssysteme projektieren, anwenden und in Betrieb nehmen

Lernfeld 12   Steuerungs- und Regelungsprozesse visualisieren und vernetzten

Lernfeld 13   Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter und Kundinnen/Kunden beraten und schulen

Die Abschlussprüfung besteht aus drei schriftlichen Teilprüfungen, in denen zusammen die Ausbildungsinhalte abgefragt werden. Zudem muss noch eine Projektarbeit im 1. Halbjahr des 4. Schuljahrs angefertigt werden. Die Projektarbeit kann dabei eine theoretische Abhandlung zu einem bestimmten Teilgebiet sein, ein Erstellen eines Konzepts für ein konkretes Projekt oder die Bearbeitung eines Fallbeispiels aus der Praxis und wird in einer Gruppe erstellt. Zur Projektarbeit gehört am Ende auch eine Präsentation der Arbeit.
Der Unterricht der Auszubildenden findet in multimedial ausgestatteten Unterrichtsräumen statt. Die Klassenräume verfügen über zwei Beamer und Projektionstafeln. Außerdem stehen den Klassen spezielle Computerräume und Automatisierungsanlagen zur Verfügung. Dort erwerben die Studenten/innen unter anderem praktische Kenntnisse in den Bereichen der Automatisierungs- und Steuerungstechnik (SPS) und können diese an Förderband-, Drei-Achsen-Modellanlagen sowie Frequenzumrichtern mit Drehstrommotoren ausprobieren, testen und  ansteuern. Die SPS Programmierung findet über die weitverbreitete Software „TIA Portal“ von Siemens statt.

Zudem wird die Softwarelösungen EPLAN für die Projektierung und Konstruktion von Schaltanlagen und Kabelbäumen eingesetzt.

Der Unterricht findet an drei Wochentagen (montags, dienstags und donnerstags) mit jeweils vier Unterrichtsstunden von 17.30 bis 20.45 Uhr statt und umfasst 12 Unterrichtsstunden pro Woche.