Fachschule für Technik des BK Bocholt-West präsentierte Projektarbeiten
Ende Januar war es wieder soweit. Die Studenten der Fachschule für Technik mit den Fachrichtungen Maschinenbautechnik und Elektrotechnik präsentierten ihre Projektarbeiten im vollbesetzten Audimax der Westfälischen Hochschule in Bocholt.
Nach der Begrüßung durch Horst te Wilde, dem Schulleiter des BK Bocholt-West, richtete Prof. Dr. Gerhard Juen, Dekan der Westfälischen Hochschule, Grußworte an unsere Studierenden und die zahlreichen interessierten Gäste. Anschließend stellte Klaus Metzelaars, Leiter der Fachschule für Technik, das Unterrichtsfach „Projektarbeit“ und seine Besonderheiten vor.
Kurz skizziert sieht das Fach Folgendes vor:
Die Studierenden besuchen an drei Abenden in der Woche für vier Jahre die Technikerschule parallel zu ihrer beruflichen Tätigkeit. Im ersten Halbjahr des vierten Schuljahres wird allerdings der Abendunterricht komplett aufgelöst. Die Studierenden gehen während dieser Zeit in Gruppen ihrer Projektaufgabe nach. Dies sind Projekte, die von den Studierenden selbst in ihren Unternehmen „gefunden“ werden. Begleitet werden sie dabei von ihren Arbeitgebern und den projektbetreuenden Lehrern.
Aber was sind Projekte? Nach der DIN-Norm 69901-5 ist ein Projekt definiert als ein „Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist.“ Mit den Merkmalen zeitlicher Befristung, eindeutiger Zielsetzung und Aufgabenstellung, einer gewissen Komplexität mit interdisziplinärem Charakter der Aufgabenstellung und vorgegebenem finanziellem Rahmen. Kurz: eine einmalige, schwierige Aufgabe, die sich nur mit ein paar pfiffigen Leuten in vorgeschriebener Zeit kostengünstig bewerkstelligen lässt. Damit die vorgeschriebene Zeit und der Etat eingehalten werden und jeder genug zu tun hat, bedienen sich die Studierenden erlernter Erkenntnisse des Projektmanagements.
Nun zurück zur Vorstellung der Projektarbeiten an der Westfälischen Hochschule.
In diesem Jahr zeigten die Studierenden die Ergebnisse folgender technischer Projektaufgaben:
Maschinenbautechnik/MT 4:
• Neukonstruktion einer Abdrückvorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung von Gusserzeugnissen
Auftraggeber: Isselguss GmbH, Isselburg
Projektbetreuer: Horst te Wilde
• Neukonstruktion einer Montage- und Bohrvorrichtung für Bremsscheiben zur prozesssicheren und bedarfsgerechten Fertigung
Auftraggeber: Pintsch Bubenzer GmbH, Dinslaken
Projektbetreuer: Peter Meredig
• Entwicklung einer Vorrichtung für das dynamische Prüfen von Kupplungslamellen
Auftraggeber: Siemens AG, Bocholt
Projektbetreuer: Rudi Ameling
• Beitrag zur Optimierung der Prozessabläufe einer teilautomatisierten Kontrolleinrichtung für RFID-Chips
Auftraggeber: Stell GmbH, Bocholt
Projektbetreuer: Herbert Elsweier
Elektrotechnik/ET 4:
• Ablösung einer speicherprogrammierbaren Ofensteuerung zur Durchführung farbchemischer Prozesse
Auftraggeber: Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne
Projektbetreuer: Dirk Klümper
• Modernisierung einer Mehrfach-Mehlsiloanlage
Auftraggeber: Tekloth GmbH, Bocholt
Projektbetreuer: Alexander Grütter
• Planung, Installation und Visualisierung der Steuerung für Lüftungsanlagen 14 – 16 sowie der ISP 3 im Einrichtungshaus Segmüller in Köln-Pulheim
Auftraggeber: Josef Rehms GmbH, Borken
Projektbetreuer: Gerold Gräbner
• Automatisierung mit KNX und Mikrocontroller
Auftraggeber: Johannes Schmeink
Projektbetreuer: Thomas Kampen
Es sind jeweils vier Themen, die allerdings das breite Spektrum an unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern im Maschinenbau und der Elektrotechnik erahnen lassen. Für die erfolgreiche Projektbearbeitung wird daher von den Studierenden ein hohes Maß an Flexibilität, Leistungsbereitschaft und Können verlangt. Die allgemeinverständlich gehaltenen Präsentationen verdeutlichten bereits, wie aufwendig diese Arbeiten umgesetzt wurden. Jede dieser Präsentationen endete mit der Übergabe einer schriftlichen Dokumentation an den Auftraggeber, die sich sehr positiv über die geleistete Zusammenarbeit und die erreichten Ergebnisse äußerten und ihre Bereitschaft zur weiteren Kooperation signalisierten. Im Anschluss nutzten die Besucher die Möglichkeit, sich im Foyer an den Messeständen der Projektgruppen aus erster Hand in Fachgesprächen über technische Details zu informieren.
Ein besonderer Dank ist den Unternehmen auszusprechen, die in vorbildlicher Weise unsere Studierenden unterstützten. Besonders der Fa. Stell gebührt Dank. Denn, obwohl keiner der Studierenden seinen Arbeitsplatz dort hat, unterstützte sie eine Projektarbeit aufgrund der Anfrage eines Studierenden.