Ein Traumberuf, tagtäglich 40 Tonnen über Deutschlands Autobahnen zu bewegen?! Um einige Berufs- und Hauptschülerinnen und -schüler über den anspruchsvollen und vielseitigen Ausbildungsberuf des Berufskraftfahrers zu informieren, stattete der ehemalige Berufskraftfahrer-Azubi Pascal Kuhnt der Spedition Große-Vehne aus Rhede dem Berufskolleg Bocholt-West am Freitag, 25.11.2016 einen Besuch ab.
Initiiert wurde die Aktion durch „Wirtschaft und Schule als Partner in Bocholt, Rhede und Isselburg“. Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schulen bzw. die Schülerinnen und Schüler in ihrer Berufswahl zu unterstützen und gleichzeitig den Betrieben und Unternehmen der Region die Chance zu geben, auf eine Ausbildung im eigenen Hause aufmerksam zu machen. Auch Frank Große-Vehne, Geschäftsführer der Spedition Große-Vehne aus Rhede, sieht in Kooperationen mit Schulen eine große Chance, Schülerinnen und Schülern eine berufliche Orientierung abseits der Top-10-Ausbildungsberufe zu bieten. Da die Logistikbranche boomt, gleichzeitig aber das Durchschnittsalter der Fahrer rasant steigt, ist er immer auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften und engagierten Neueinsteigern. Jörg Vriesen, Lehrer in der Klasse Ausbildungsvorbereitung, war sofort für die Idee zu begeistern, denn in seiner Klasse befinden sich eben jene Schülerinnen und Schüler, die nach Verlassen der allgemeinbildenden Schule noch keine Ausbildung aufnehmen konnten.
Vom Bock der nagelneuen Sattelzugmaschine begrüßte der Berufskraftfahrer Pascal Kuhnt die interessierten Schülerinnen und Schüler. Einige kletterten direkt in die Fahrerkabine, um festzustellen, dass diese viel geräumiger und komfortabler ausgestattet ist als zuvor erwartet. Lea Meckelholt von der Hohe-Giethorst-Schule bringt schon einige Vorkenntnisse mit, denn für sie steht fest: „Ich werde Berufskraftfahrerin!“ Lea würde damit zu einer Minderheit gehören, denn nur etwa vier Prozent aller Auszubildenden sind weiblich. Der ehemalige Azubi berichtet, dass die Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei Große-Vehne zunächst immer in der speditionseigenen Werkstatt beginnt: „Es ist wichtig, erst einmal die Technik zu begreifen, ehe es auf die Straße geht.“ Dabei lernen die Azubis ähnliche Inhalte wie ihre (KFZ-)Mechatroniker-Kollegen. Und auch im Anschluss geht es anspruchsvoll weiter: Ladungssicherung, Tourenplanung und der Umgang mit EDV-Systemen sind weitere Bestandteile der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Es ist Pascal Kuhnt wichtig zu betonen, dass der Beruf des Berufskraftfahrers äußerst vielseitig ist, denn neben dem Bewegen des Sattelzugs ist der Fahrer eine Art Transportdienstleister, der für die Sicherheit der Ladung zuständig ist und seinen Arbeitgeber beim Kunden vertritt.
Auch wenn für Pascal Kuhnt nach der Ausbildung zum Berufskraftfahrer noch nicht Schluss war und er nun eine Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen anschließt, kann er sich sehr gut vorstellen, später ab und an wieder auf der Straße unterwegs zu sein: „Immer Büro ist für jemanden wie mich nichts, ich freue mich auch wieder auf die Straße!“
Kontakt zu Wirtschaft und Schuler als Partner
Wenn Sie als Schule oder als Unternehmen der Region Bocholt, Rhede und Isselburg interessiert sind an Kooperationen und Zusammenarbeit und die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler stärken wollen, nehmen Sie Kontakt auf! Informieren können Sie sich auf der Seite www.wsp-bocholt-rhede-isselburg.de oder persönlich bei der Kreishandwerkerschaft Borken, Frau Esser und Frau Russe (0 28 71-21 60 413 oder per Mail an h.esser@khborken.de bzw. c.russe@khborken.de).