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Auszubildende zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk und kreative Problemlöserin in Sachen Nachhaltigkeit!

Dirk Klümper (kluemper) on 02.12.2021

Anna Treger, Auszubildende der Bäckerei Bors mein Bäcker in Rees, hat an der Zusatzqualifikation „mach.werk“ erfolgreich teilgenommen.

 

Wenn Unternehmen sich nachhaltig entwickeln wollen, benötigen sie informierte, qualifizierte und v.a. motivierte Mitarbeiter:innen. Gerade für das Bäckerhandwerk ist es wichtig, sich nachhaltiger auszurichten und zu präsentieren, sowohl im Bereich Produktherstellung (z.B. regional angebautes Getreide verwenden, gesundheitsförderliche Produkte wie einen Körnerkracher anbieten, Verwendung von Bananenschalen in verschiedenen Produkten zur Vermeidung und Verringerung des Abfallaufkommens) als auch bei der Erbringung von Dienstleistungen (z.B. Mehrwegbecher vs. Einwegbecher, Brotbeutel aus Biobaumwolle, Cups aus essbarem Keksteig aus nachhaltigen und veganen Zutaten). Beginnen bereits die Auszubildenden ihre Berufstätigkeit nachhaltig zu gestalten, stellt sich für das Unternehmen eine Win-Win-Situation dar: Die Auszubildenden setzen ihre eigenen Ideen zur Nachhaltigkeit um und werden in die Gestaltungsprozesse des Unternehmens einbezogen! Als Fachkräfte von morgen leisten sie so einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in unserem Leben. Das Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften im Lebensmittelhandwerk“ der FH Münster und der Universität Oldenburg, das fachlich und finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, will ein Bewusstsein für nachhaltige Prozesse in Bäckereien und Konditoreien schaffen, indem Lebensmittelverluste vermieden und nachhaltige Produkte geschaffen werden. Durch die entwickelte Zusatzqualifikation „mach.werk“ werden in mehreren Modulen Auszubildende in Bäckereien und Konditoreien geschult, Arbeitsschritte und Prozesse zu analysieren und innovative Produkte zu entwickeln. Im Rahmen der Zusatzqualifikation „mach.werk“ erlangen die Auszubildenden und besonders durch die Umsetzung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsprojekte zahlreiche Handlungskompetenzen, die nachhaltige Entwicklungsprozesse vorantreiben. Anna Treger hat erfolgreich an der Zusatzqualifikation „mach.werk“, die Pandemie bedingt online durchgeführt worden ist, teilgenommen. Sie ist im 3. Lehrjahr der Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei in der Bäckerei Bors mein Bäcker in Rees. In einer Feierstunde am 29.09.2021 hat sie das Zertifikat der Zusatzqualifikation „mach.werk“ von den Dozentinnen, Meike Panschar (Uni Oldenburg) und Sabine Scholle (FH Münster, Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL), überreicht bekommen. Prof. Dr. Julia Kastrup, Leiterin des Instituts für Berufliche Lehrerbildung (IBL) an der FH Münster sowie Projektverantwortliche lobte die Auszubildenden: „Sie haben die Herausforderungen der Zusatzqualifikation angenommen, bei der viel Eigeninitiative, selbstständiges Arbeiten und Durchhaltevermögen gefordert war. Sie haben viele Anstrengungen unternommen und sich mit dem komplexen Thema des nachhaltigen Wirtschaftens auseinandergesetzt. Neben der Ausbildung haben Sie eine eigene Projektidee entwickelt und in einem Video präsentiert. Das zeugt von einem großen Interesse und Engagement. Diese Erfahrungen können Sie hervorragend in ihre berufliche Laufbahn mitnehmen.“ Die Begeisterung für die innovativen Projektideen, die per Video vorgestellt wurden, war bei allen Beteiligten sehr groß. Anna Treger entwickelte das Projekt „Nachhaltigkeit backen für Groß und Klein“, ein Backkurs hauptsächlich für Eltern mit ihren Kindern. „In diesem Backkurs wird vermittelt, welche Rohstoffe gebraucht werden und wie sie behandelt werden, bevor sie verbacken werden können. So erfährt man, wie zum Beispiel aus Kornkörnern das Mehl hergestellt wird,“ sagte Treger. Da der Fokus auf Nachhaltigkeit liegt, werden saisonale Produkte gebacken. Jetzt im Herbst bietet sich dafür ein Weckmann an, da er gern zu Sankt Martin gegessen wird und beliebt ist. Treger erklärte, dass sie dieses Projekt deshalb ausgewählt hat, um schon bei Kindern den Grundstein für ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu legen. Denn Erfahrungen in der Kindheit sind prägend. Außerdem macht es Kindern besonders Spaß, wenn sie zusammen mit den Eltern etwas Besonderes backen dürfen. Sie erläuterte ihr Projekt im Zusammenhang mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Am wichtigsten ist ihr die soziale Nachhaltigkeit, die durch das gemeinsame Backen von Eltern und Kindern und das Knüpfen von Kontakten der Teilnehmer:innen erreicht werden kann. Die ökonomische Nachhaltigkeit kann durch die Förderung der Mitarbeiter:innen gefördert werden, die dadurch neue Kund:innen gewinnen können. Die Backkurse werden bestimmt auch in guter Erinnerung bei den Teilnehmer:innen bleiben, so dass sie gerne in der Bäckerei einkaufen kommen, vermutete Treger. Durch die Schaffung eines Bewusstseins für eine ökologische Nachhaltigkeit werden die Backkursteilnehmer:innen mehr über die Produkte nachdenken, die sie kaufen, und sicher ökologisch sinnvoller einkaufen, meinte Treger. Sie freute sich, dass ihr Projekt auf viel Zustimmung in der Feierstunde traf: „Mir hat das Projekt sehr viel Spaß gemacht. Ich erfahre bereits jetzt, dass ich aktiv meine Tätigkeit im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens ausführen kann und meine Mitarbeiter:innen dafür begeistern kann“, so Anna Treger. Bäckermeister, Bastian Bors, ist sehr stolz auf seine Auszubildende. Die Projektidee „Nachhaltig backen für Groß und Klein“ begeisterte ihn ebenfalls sehr. Denn so kann die ganze Leidenschaft des Backens von hochwertigen nachhaltigen Produkten Familien und insbesondere den Kindern vermittelt werden. In seiner Bäckerei stehen nachhaltige, hochwertige und gesundheitsfördernde Zutaten für beste Qualität der Produkte. Dafür stellt er sein Unternehmen ständig besser, anders und nachhaltiger auf. Mit der Aus- und Weiterbildung seiner hochmotivierten und fachkundigen Mitarbeiter:innen legt er den Grundstein für nachhaltiges Handeln. Nicht nur das Unternehmen, sondern auch das Umfeld gestaltet sich nachhaltiger. Denn am Backstuben-Cafe Bors in Hamminkeln können sogar die Gäste in wenigen Minuten ihre Elektrofahrzeuge in einem Ultra-Schnellladepark laden.

 

 

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