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ADUNA

(Austausch deutscher und niederländischer Auszubildender im Bereich Metall)


Mi diesem Projekt wurde die schon länger bestehende Partnerschaft erstmalig durch ein EU-finanziertes Projekt vertieft. Die Ergebnisse dieses Projektes sind insofern von besonderer Bedeutung, dass hierdurch der Baustein für eine besonders intensive Zusammenarbeit in der weiteren Zukunft erfolgt ist.
Der Schüleraustausch fand im Rahmen der Schulpartnerschaft zwischen dem Graafschap College in Doetinchem (NL) und dem Berufskolleg Bocholt-West in Bocholt (D)statt. Weitere beteiligte Institutionen waren die Bedrijfstakschool „Anton Tijdink“ in Gaanderen (NL) und die Firma Flender in Bocholt. Der Austausch umfasst einen Zeitraum von 7 Wochen und fand vom 03.November 2003 bis zum 19.Dezember 2003 statt.

 

Teilgenommen haben jeweils 5 Auszubildende aus den Niederlanden und Deutschland. Die niederländischen Auszubildenden erlernen den Beruf des Maschinaal Verspaner, während die deutschen Auszubildenden bei der Firma Flender den Beruf des Industriemechanikers/der Industriemechanikerin mit der Fachrichtung Maschinen- und Systemtechnik erlernen.

 

Auf Grund der unterschiedlichen Ausbildungsberufe und den damit verbundenen Ausbildungsinhalten waren auch im Austausch unterschiedliche Themen nötig.

 

Die niederländischen Zerspanungsmechaniker haben an einer CNC -Grundausbildung (Drehtechnik) teilgenommen. Der Bereich der Steuerungs- und Regelungstechnik kann auf niederländischer Seite auf Grund der vorhandenen medialen Ausstattung vertieft werden. Die deutschen Schüler haben daher im Bereich der Steuer- und Regelungstechnik (Pneumatik, E.-Pneumatik, SPS) sowie im Montieren/Stellen eine Grundbildung bzw. Weiterbildung erfahren.

 

Die niederländischen Auszubildenden wurden sowohl im Berufskolleg Bocholt-West als auch in der Firma Flender in den oben genannten Themenbereichen ausgebildet. Während die Firma Flender den praktischen Bereich in den zur Verfügung stehenden Werkstätten übernommen hat, wurde diese Arbeit der Praktikantinnen und Praktikanten durch das BK Bocholt-West unterstützt. Unterrichtet wurden die Fächer Maschinentechnik (Aufbau einer Drehmaschine) und Informationstechnik. Der Bereich Informationstechnik diente der Vorbereitung der Präsentation und dem Erlernen einer Programmiersprache zur Simulation von CNC-Maschinen.

 

Die deutschen Auszubildenden wurden sowohl in theoretischen als auch praktischen Inhalten in der Bedrijfstakschool „Anton Tijdink“ ausgebildet. Die Praktikantinnen und Praktikanten verblieben für einen Tag im Heimatland, um die Berufsschule zu besuchen. Dies diente insbesondere dazu, den Anschluss an die Klasse und den weitergeführten Unterrichtsstoff in der Heimatschule nicht zu verlieren. An den anderen Tagen pendelten die Auszubildenden aus dem Heimatland in das benachbarte Ausland.

 

Um in den Niederlanden effektiv arbeiten zu können haben die deutschen Schüler an einem 12-stündigen Sprachkurs teilgenommen, der durch das Berufskolleg Bocholt West organisiert wurde und auch dort stattgefunden hat. Innerhalb des Sprachunterrichtes wurde insbesondere die Fachsprache der Schüler verstärkt.

 

Der Austausch endete auf niederländischer Seite mit einer Abschlussprüfung für die deutschen Schüler. Weiterhin wurde der Austausch durch die SOM opleidingen Metaal auf niederländischer Seite (niederländisches Diplom) und durch die IHK auf deutscher Seite (Zertifikat) bescheinigt. Zusätzlich wurde ein Europass auf alle Teilnehmer ausgeschrieben. Alle Zertifikate wurden am letzten Tag des Praktikums im Anschluss an eine ausführliche Darstellung des Praktikums durch die Schüler und weiterer beteiligter Personen überreicht.

 

Das Schwerpunktziel dieses Praktikums lag in der Verstärkung der beruflichen Mobilität der niederländischen  und deutschen Auszubildenden. Dieses Ziel sollte durch die Förderung fachlicher Kompetenzen als auch des sozial-kulturellen Verständnisses erreicht werden. Die Praktikantinnen und Praktikanten, die am Austausch teilgenommen haben, haben Zusatzqualifikationen erreicht, die über den eigentlichen Lehrplan hinausgehen. Diese Qualifikationen wurden von den Schulen, den Betrieben, der IHK und der SOM nach einer bestandenen Abschlussprüfung bescheinigt.

 

Die Auszubildenden wurden selbstständiger, erweiterten ihren „Horizont“ und sind dadurch umfassender einsetzbar. Schlüsselqualifikationen wie Flexibilität, Mobilität, Anpassungsfähigkeit und sprachliche Kompetenzen wurden gefördert. So ist dieser Austausch auch für die Arbeitsplatzsuche im Inland von Nutzen. Es besteht somit insgesamt eine höhere Arbeitsmarktmobilität. Die sprachliche Mobilität wurde bei den deutschen Schülern durch den Sprachkurs gefördert. Die niederländischen Schüler mussten sich auf die deutsche Sprache während des Unterrichtes einstellen.

 

Der Schüleraustausch wurde auf unterschiedlichen Ebenen reflektiert. Zusammenfassend lässt sich eine Zufriedenheit bei allen beteiligter Personen feststellen. Das Gesamtergebnis zielt auf eine Fortsetzung dieses Projektes.